Wer Butter durch Olivenöl ersetzt, lebt deutlich gesünder und länger!

Dies bestätigt eine neue Langzeitstudie des American College of Cardiology (ACC)*, das mit Hilfe von Daten von über 92.000 Frauen und Männern über 28 Jahre bestehende Studien bestätigt, aber auch neue Aspekte der positiven Wirkung von Olivenöl aufzeigt. 

Die Olivenöl-Studie startete 1990 mit 92.000 Männern und Frauen, die zu dem Zeitpunkt allesamt frei von Herz-Kreislauf-Erkrankungen waren. In den letzten vier Jahren erhielt jede Person laut dem Studienbericht einen ausführlichen Fragebogen. Dieser erfasste Angaben dazu , wie oft die Probanden bestimmte Lebensmittel und Fette wie Butter oder Olivenöl nutzen und inwieweit sich der Konsum zum Vorjahr verändert hat. Die Art des Olivenölverbrauch fragten die Forscher gesondert ab. So wollten sie zum Beispiel wissen, ob das Öl für Salatdressings, zum Kochen, Braten oder sogar als Brotzusatz verwendet wird.

Im Laufe der 28 Jahre sind 36.856 Menschen verstorben. Nach eingehender Analyse und Ausschluss bestimmter Störfaktoren wie Krankheitsgeschichte oder familiäre Vorbelastungen kamen die Wissenschaftler zu einem einhelligen Ergebnis: Olivenöl-Fans hatten im Vergleich zu Personen, die nie Olivenöl konsumieren, ein um

  • 19 Prozent geringeres Risiko, an Herzerkrankungen zu sterben
  • 17 Prozent niedrigeres Risiko, an Krebs zu sterben
  • 29 Prozent niedrigeres Risiko, an einer neurodegenerativen Erkrankung (Depression, Demenz, Alzheimer) zu sterben
  • 18 Prozent niedrigeres Risiko, an Atemwegserkrankungen zu sterben

Auch waren die Liebhaber des Olivenöls insgesamt körperlich fitter, rauchten seltener und aßen mehr Obst und Gemüse.

Dass Olivenöl womöglich vor Krebs schützt und gesünder als Butter ist, gilt als lange bekannt. Neu ist allerdings die Erkenntnis, dass das Lebensmittel Krankheiten wie Demenz oder Alzheimer vorbeugen kann, wie die Wissenschaftlerin Susanna C. Larsson in einem Begleitartikel schreibt. „In Anbetracht des Fehlens von Präventionsstrategien für die Alzheimer-Krankheit ist dieser Befund, falls er sich bestätigt, von großer Bedeutung für die öffentliche Gesundheit.“ Auch wenn weitere Studien von Bedarf sind, ist und bleibt für die Forscherin Olivenöl in Sachen Fetten immer die erste Wahl.

Um die Erkenntnis besser in den Alltag integrieren zu können, geben die Forscher in ihrer Studie eine Art Formel mit auf den Weg. So errechneten sie, dass der Ersatz von 10 Gramm Butter, Margarine und Co. durch Olivenöl pro Tag ausreiche, um das Sterberisiko um bis zu 34 Prozent zu senken. Diese Wirkung zeigte sich übrigens nicht, wenn Pflanzenöle wie Raps, Mais, Distel und Soja anstelle von Olivenöl verwendet werden. „Unsere Ergebnisse unterstützen die aktuellen Ernährungsempfehlungen, die Aufnahme von Olivenöl und anderen ungesättigten Pflanzenölen zu erhöhen“, erklärt Studienleiterin Marta Guasch-Ferré in einer Universitätsmitteilung. Möglich ist das zum Beispiel, indem man mehr mediterrane Rezepte ausprobiert, möglichst oft Olivenöl zum Kochen oder Braten verwendet und auf Dressings auf Olivenölbasis satt Mayonnaise setzt.

Einen Überblick über die Studie und Quellen finden Sie unter:  https://www.fitbook.de/food/butter-durch-olivenoel-ersetzen-wirkung-1  von Friederike Ostermeyer.

*Über das ACC: Das ACC ist eine 1947 in den USA gegründete Lehreinrichtung und Non-Profit Organisation, die ihren Hauptsitz in Washington D.C. hat. Bereits in den 1980er Jahren arbeitete das College mit der American Heart Association zusammen, um die ersten klinischen Praxisrichtlinien für die kardiovaskuläre, also die das Herz- und Blutgefäßsystem betreffende Praxis zu entwickeln. In den 1990er Jahren verwendete das College die Richtlinien, um die Grundlage für Studien zu schaffen, in denen Diskrepanzen zwischen den bestehenden und erfolgversprechendsten kardiovaskulären Praktiken dokumentiert werden. Das College arbeitet mit nationalen Organisationen wie dem National Heart, Lung and Blood Institute zusammen, um diese Richtlinien kontinuierlich weiterzuentwickeln und zu aktualisieren. Im Jahr 2000 ging das College eine Partnerschaft mit der American Heart Association ein, um auf der Grundlage der Richtlinien mit der Entwicklung und Veröffentlichung nationaler Leistungsmessstandards und Datenstandards für die stationäre und ambulante Versorgung zu beginnen. Darüber hinaus hat das College seine Maßnahmen dem Nationalen Qualitätsforum vorgelegt , wobei die meisten seiner Maßnahmen als nationale Standards anerkannt wurden.

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