Pistacchio – Pistazie

Pistazien gehören zu den ältesten blühenden Kulturpflanzen und stammen aus dem Nahen Osten, insbesondere der arabischen Halbinsel. Der arabische Ursprung lässt sich etymologisch noch heute in dem sizilianischen Dialektwortes fastuca erkennen, das dem arabischen fastuq entspricht. Das deutsche Wort „Pistazie“ stammt von persisch peste, das auf das mittelpersische pistag zurückgeht, und wurde als pistacia ins Lateinische übernommen. Der Naturgeschichte des römischen Schriftstellers Plinius des Älteren zufolge wurde die Pflanze während der Regierungszeit des Kaisers Tiberius durch einen gewissen Vitellius in Italien eingeführt (Hans Gossen: Pistazie. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft, Band XX,2, Stuttgart 1950, Sp. 1809–1811).

Gerade den Arabern ist es zu verdanken, dass es viele Rezepte für Süßigkeiten gibt, die mit Mandeln, Datteln und Pistazien gefüllt sind, Süßigkeiten, die noch heute Grundstoffe des sizilianischen Gebäcks sind.

Bronte ist die Heimat für Pistazien (Pistacia vera) in Italien. Bronte liegt in der Provinz Catania auf Sizilien und gilt als die “Stadt der Pistazien“. Nirgendwo sonst auf Sizilien gibt es eine so ausgedehnte Pistazienanbaufläche wie in Bronte. Es liegt an den Westhängen des Vulkans Ätna. Auf dessen nährstoffreichem Boden gedeihen Pistazien von erstklassiger Qualität. In Bronte werden unbestritten die qualitativ hochwertigsten Pistazien in Europa geerntet. Der Erfolg wurde dank des Einsatzes und der Arbeit der sizilianischen Landwirte erzielt, die seit über 200 Jahren die trockenen und zerklüfteten Böden zum idealen Umfeld für die Schaffung eines riesigen Pistazienanbaugebietes machten, was die Qualität der Terebinthen (Pistacia terebinthus) hat steigern lassen. Die Terebinthe ist ein sommergrüner, 2 bis 5 Meter hoher Strauch oder kleiner Baum, die wild auf der “Sciara” wächst, dem Lavaland des Ätna und die als Wurzelstock für die „Pistacia Vera“ dient, dem Pistazienbaum, der die Pistazienfrucht hervorbringt. Es ist der vulkanische mit wertvollen Substanzen und Mineralien angereicherte Boden des Ätna, der die Pistazie aus Bronte zu dem weltweit bekannten und geschätzten hochwertigen Produkt macht. Nur hier hat diese Pistaziensorte eine so helle smaragdgrüne Farbe und ein so intensives, harziges, fettes Parfüm.

Botanisch gesehen sind Pistazien keine Nüsse, sondern Steinfrüchte des Pistazienbaumes. Der Name “Pistacia vera” heißt so viel wie “wahre Pistazie“ zur Unterscheidung der wilden Pistazienarten. Die Pistacia vera ist zweihäusig getrenntgeschlechtig. Es werden vielblütige Blütenstände gebildet, wobei die männlichen viel mehr Blüten als die weiblichen tragen. Die Bestäubung erfolgt durch den Wind.

Die Bäume werden nicht gedüngt, sie werden nicht bewässert – auch weil es kein Wasser gibt – sie werden sehr wenig behandelt und hin und wieder beschnitten, um trockene Äste zu beseitigen und die Knospen in den Jahren der “Ruhe” zu entfernen. Die Pistazie produziert nämlich ein Jahr Früchte und ruht dann für ein Jahr. Während dieser Zeit eliminieren die Landwirte die wenigen Knospen, die auf den Zweigen entstanden sind, damit die Pflanze die gesamte Energie speichern kann, um in der folgenden Saison zu explodieren.

Während der Ernte, die alle zwei Jahre und zwar in den ungraden Jahreszahlen zwischen Ende August und Anfang September erfolgt, leert sich Bronte: Alle arbeiten in den «i lochi» Orten. Der Begriff „i lochi“ bezieht sich auf die Grundstücke, auf denen Pistazienpflanzen wachsen – die Pistazienhaine. Ein wildes und felsiges Terrain, in dem andere Pflanzen kein leichtes Leben haben würden. Die Ernte ist kompliziert, sie erfolgt auf dem Lavastein und an steilen Abhängen. Die Helfer klammern sich mit einer Hand an die Zweige, während die Früchte mit der anderen nacheinander abgelöst werden, damit sie in die um den Hals gebundene Leinentasche fallen. An einem Arbeitstag werden maximal 20 Kilo Pistazien geerntet. Nur in den flacheren Hainen kann die Ernte vereinfacht werden, indem eine Plane unter den Baum gelegt wird.

Die grüne Pistazie aus Bronte kann preislich mit der Konkurrenz der weniger schmackhaften, aber deutlich günstigeren Früchte aus dem Iran, der Türkei und Amerika nicht mithalten. So wenden sich die wichtigsten Süßwarenindustrien und die großen italienischen Wurstwaren, die einst Pistazien in Sizilien kauften, den ausländischen Produkten zu.

Doch gerade hinsichtlich der gesundheitlichen Vorteile der Pistazie gilt es auf die besondere Qualität der aus Bronte DOP stammenden Pistazien hinzuweisen.

Wie beschrieben schaffen der Lavaboden Siziliens und die besonderen Wetterbedingungen ein perfektes Mikroklima, um aus verschiedenen gesundheitlichen Blickwinkeln ein einzigartiges Produkt zu erzeugen. Die Pistazien aus Bronte bestehen aus 2% Wasser, 24% Eiweiß, 50,6% Fett, 10,3% Ballaststoffen und 4,7% Zucker. Die Mineralien, die in den Pistazien in größeren Mengen vorhanden sind, sind Kalzium, Eisen, Phosphor, Magnesium, Kalium, Mangan und Kupfer. Zu den am häufigsten vorkommenden Vitaminen gehören die Vitamine der Gruppe B (insbesondere B1 und B6) sowie die Vitamine A, C, E, K und Folsäure. Pistazien sind auch reich an Antioxidantien, die freien Radikalen entgegenwirken, die für oxidative Schäden und Zellalterung verantwortlich sind. In höherer Konzentration sind Beta-Carotin, Lutein und Zeaxanthin enthalten.

1. Niedrigeres schlechtes Cholesterin

Dank des Gehalts an Phytosterinen sowie an einfach und mehrfach ungesättigten Fetten sind Pistazien in der Lage, den Gehalt an schlechtem Cholesterin im Blut zu senken und damit das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren. Schlechtes Cholesterin wird auch durch das Vorhandensein von Ballaststoffen reduziert.

2. Schützen das Herz

Der Verzehr von Pistazien ist dank des Vorhandenseins von Gamma-Tocopherol nützlich für die Gesundheit des Herzens. Diese Substanz ist eine Form von Vitamin E, die eine leicht gefässerweiternde Wirkung hat, die Kapillarwände schützt und auch eine antithrombotische Wirkung hat. Die schützende Wirkung auf das Herz ist natürlich auch auf die reduzierende Wirkung bei Cholesterinämie zurückzuführen.

3. Anti-Krebs-Supernahrung

Der hohe Gehalt an Antioxidantien in Pistazien sorgt dafür, dass ihr regelmäßiger Verzehr eine sehr wichtige Hilfe bei der Bekämpfung von Tumoren, insbesondere bei deren Vorbeugung, sein kann. Antioxidantien schützen nämlich die Zellen vor freien Radikalen, die an der Basis der Krebsentstehung oxidative Schäden verursachen.

4. Schützen die Sehkraft

Lutein und Zeaxanthin sind in Pistazien enthaltene Carotinoide, die die Augen schützen und das Auftreten von Sehproblemen verhindern und so die Gesundheit der Augen verbessern. Zeaxanthin würde das Wohlbefinden der Netzhaut, insbesondere der Makula (dem zentralen Bereich der Netzhaut des menschlichen Auges), unterstützen.

5. Das Nervensystem gesund erhalten

Pistazien haben einen hohen Gehalt an Vitamin B6 oder Pyridoxin, das für einige Funktionen des Nervensystems essentiell ist. Dieses Vitamin ist in der Tat unerlässlich für die Synthese von Myelin, einer Struktur, die das Nervensystem schützt und die Kommunikation zwischen den Nervenzellen ermöglicht.

6. Schützt die Haut

Das in Pistazien enthaltene Vitamin E ist ein starkes Antioxidans, das die Haut vor Schäden durch UV-Strahlung schützt und so der Alterung entgegenwirkt. Darüber hinaus sind die enthaltenen gesättigten Fette ideal für Menschen mit trockener Haut.

7. Dem Typ-2-Diabetes entgegenwirken

Einigen Studien zufolge ermöglicht der regelmäßige Verzehr von Pistazien die Senkung des Nüchternglukosespiegels bei Prädiabetikern. In einer 2014 durchgeführten Studie wurde einer Gruppe von Prädiabetikern eine pistazienreiche Diät (54 Gramm pro Tag) verabreicht, wodurch der Nüchternglukose- und Insulinspiegel deutlich gesenkt werden konnte. Darüber hinaus sind Pistazien dank ihres hohen Proteingehalts ideale Snacks für eine gesunde und ausgewogene Ernährung, da sie Energie spenden und daher besonders für Sportler eine Hilfe sind